I don't actually listen to people, I just listen for the opportunity to make a joke. (Jinevra)

Musik des Tages: Tool - Vicarious
Solltet ihr euch eines Tages in Victoria wiederfinden, solltet ihr auf keinen Fall das Royal BC Museum verpassen. Sie haben Ausstellungen über die Natur, die Ureinwohner und die frühe weiße Besiedlung in British Columbia, alles auf eine sehr durchdachte und interessante Weise präsentiert. Ich brauchte ein bisschen um am Nachmittag aus Victoria rauszukommen, aber wie meistens schien es einen Grund dafür zu geben. Nur nach nur ca. drei Minuten hitchhiking an einer Tankstellenausfahrt hielt Tanjal (mmh... so würde ich das schreiben :]) an und wir hatten eine schicke Unterhaltung über Geschlechtergleichheit (einige Männer in Kanada "importieren" Frauen aus Russland oder Asien, weil sie auf unterwürfigere Frauen wollen), Religion, Propaganda, Krieg, Freiheit etc. während sie über den Highway raste und sich über die langsamen Autos auf der linken Spur aufregte. Es war recht interessant dass sie ein Medizinstudium anfangen wollte, um als Doktorin, die nicht nur hinter dem Geld her ist, Leuten zu helfen, aber gleichzeitig auch ziemlich starke Karrierepläne hatte, sich einen gebrauchten BMW kaufen wollte etc. Zwei kurze Lifts später war ich noch dabei, eine Ausfahrt runterzulaufen, als ein Auto mit Shane und Jinevra anhielt, einem frisch verheirateten Pärchen das über die ganze Insel fuhr, fast bis zu meinem Ziel Tofino! Sie fütteren mich mit Eierkuchen, die Shane selbst gebacken hatte, Honig und Tee. Witzig war dass ich mich echt gut mit Jinevra unterhalten habe (die, nicht dass es wichtig wäre, echt schick war :) während Shane die meiste Zeit über still war und auch nicht großartig auf unsere Versuche, ihn in das Gespräch einzubeziehen, reagierte :> Jinevra war aus Kalifornien, hatte Biologie studiert aber sich in letzter Zeit mit Landwirtschaftstherapie beschäftigt und Shane getroffen, als sie ein Praktikum auf einer Farm auf der Insel machte. Die beiden wollten den Winter etwas abgelegen verbringen und waren auf dem Weg zu einem Ökodorf. Praktischerweise (für mich) bogen sie falsch ab und fuhren mich fast ganz bis Tofino.
Ich lief also in das Städtchen und verpasste die Gelegenheit, mich mit einem Mädchen zu unterhalten, weil ich damit beschäftigt war, mich mit einem Besoffenen, der zwischen uns gestolpert war, auseinanderzusetzen. Während ich noch meine verpasste Chance beweinte, sah ich einen liquor store und entschied, mir ein Bier für den Strand zu besorgen. Hinter mir in der Reihe waren ein Mädel und ein Typ, die gleich drei Sixpacks Bier kauften. Laura lud mich spontan auf ihre kleine WG-Party ein. In der Kellerwohnung war Steve dabei, eine ganzes Arsenal von Partyausrüstung - Diskokugel, Laser, Nebelmaschine und Blitzlicht - nur für uns vier aufzubauen. Kurz darauf kam Rachel dazu und wir hatten eine wilde, verrauchte Party, hörten Metal und gingen mitten in der Nacht zum Strand. Ich war schon ziemlich fertig, aber das N900 hat eine Taschenlampe, die uns überaus gute Dienste bei der Wegfindung über die Felsen und zurück leistete.